Zur Zukunft der Pfungstädter Brauerei

Veröffentlicht am 13.12.2019 in Fraktion

Swen Klingelhöfer, Fraktionsvorsitzender

Wir nehmen die Presseberichte über Zweifel an der Verlässlichkeit des Investors ernst.

Wir stellen das Eckpunktepapier daher unter den Vorbehalt, dass der Investor die notwendige wirtschaftliche Kraft nachweist, das Projekt tatsächlich umzusetzen.

Das muss durch Nachweis der Bonität zumindest gegenüber dem Magistrat geschehen. Andernfalls hebt sich der Beschluss über das Eckpunktepapier auf.

Darüber hinaus sehen wir den Magistrat weiter in der Pflicht, ausreichend Umsetzungssicherheit zu verlangen, zum Beispiel in Form einer Fertigstellungsbürgschaft.

Einschränkend muss man hier erklären, dass die Stadtverordnetenversammlung nur über den Verkauf des Grundstücks (ehem. Schwimmbad) beschließen kann. Der Verkauf der Brauerei und des Brauereigeländes ist Privatsache der Eigentümer.

Die SPD-Fraktion sieht sich an das Eckpunktepapier nur gebunden, wenn an einem anderen Ort ein Schwimmbad-Neubau vorangetrieben wird.

  • Position Brauerei, 27.11.2019

    Die SPD-Fraktion setzt sich dafür ein, dass die rund 190-jährige Geschichte von Pfungstädter fortgesetzt werden kann und die Brauerei und ihre rund 100 Arbeitsplätze in Pfungstadt erhalten bleiben. Wir stehen daher dem Plan des Investors, eine neue moderne Brauerei zu bauen und dann nach Fertigstellung und Inbetriebnahme das bisherige Brauereigelände – unter Beachtung des Denkmalschutzes - für Wohnraum zu nutzen positiv gegenüber. Insbesondere die Nutzung des bisherigen Brauereigeländes für Wohnraum schafft eine Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität im Quartier. Wichtig ist uns aber dabei, dass keine neue Konkurrenz, z.B. durch Ladengeschäfte, für die bestehenden inhabergeführten Geschäfte in der oberen Eberstädter Straße entsteht.

    Um einen Neubau der Brauerei zu ermöglichen, schlägt der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung vor, für den Verkauf des Grundstücks des ehemaligen Schwimmbads zu stimmen. Wir sehen das Grundstück des ehemaligen Schwimmbads nicht als ideal-Grundstück an, aber nach intensiver Prüfung der Verwaltung gibt es kein alternatives Grundstück mit den geforderten Eigenschaften.

    Dadurch dürfen die Pläne, Schwimmen in Pfungstadt wieder möglich zu machen, jedoch nicht unnötig verzögert werden. Daher haben wir bereits einen Antrag eingereicht, der den Magistrat beauftragt sofort mit der Suche nach alternativen Standorten für ein Hallenbad zu beginnen. Denkbar wäre hier ein Bereich in der Nähe der Erich-Kästner-Schule oder ein anderes Grundstück im Freizeitbereich Süd. Grundsätzlich soll diese Prüfung gründlich und zielorientiert erfolgen, so dass wir zeitnah entscheiden können, an welchem Standort wir ein neues Hallenbad entwickeln möchten.

    In diesem Zusammenhang bedauern wir, dass das Engagement des Dachverbands Schwimmen nicht in die angedachte Umsetzung geht. Wir haben uns für das Dachverbands-Konzept ausgesprochen, da es attraktiv für unsere Stadt gewesen wäre. Außerdem hätten wir so einen erfolgsversprechenden Versuch unternommen, die vorhandene Sauna zu reaktivieren. Wir können die Enttäuschung bei den Mitstreitern absolut verstehen. Auch wenn es viel verlangt scheint, würden wir es begrüßen, wenn der Dachverband sein Engagement und seine Expertise bei der weiteren Standortsuche und der Entwicklung eines neuen Bades miteinfließen lässt.

    Hinsichtlich der Gestaltung des neuen Brauereistandortes haben wir noch einige Punkte und Fragen, die es zu klären gilt: so muss sichergestellt sein, dass die bestehende Wohnbebauung ausreichend vor Emissionen (Lärm, Geruch) geschützt wird. Außerdem muss ausgeschlossen sein, dass der Verkehr über die Seeheimer Straße geleitet wird, sondern ausschließlich über die Dr.-Horst-Schmidt-Straße. Die Dr.-Horst-Schmidt-Straße ist auszubauen und durch die Verbindung zur Westtangente optimal für den LKW-Verkehr geeignet. Die Vereine haben viel Publikumsverkehr, darunter auch viele junge Vereinsmitglieder, die ihrem Sport nachgehen. Beim Ausbau der Dr.-Horst-Schmidt-Straße muss darauf geachtet werden, dass Fußgänger sicher die Straße nutzen und queeren können. Hier müssen planerisch geeignete Maßnahmen gefunden werden, so dass es hier nicht zu Konflikten oder Gefahrensituationen kommt.

    Die SPD-Fraktion wird die nächsten Wochen intensiv über die Planungen beraten. Daher sind die aufgeführten Fragen und Punkte nicht abschließend zu verstehen. Eine Entscheidung über das Gesamtprojekt fällt die SPD-Fraktion im Anschluss an ihre weiteren Beratungen.