Das 100 Tage-Programm der SPD Hessen

Veröffentlicht am 19.10.2018 in Allgemein

Das will eine SPD-geführte Landesregierung in den ersten 100 Tagen umsetzen.

Die hessische SPD hat ein ambitioniertes Regierungsprogramm für die nächsten fünf Jahre vorgelegt. Thorsten Schäfer-Gümbel hat mit dem Hessenplan+ seine Vision und konkrete Umsetzungsschritte für unsere Zukunft formuliert. Mit unseren Bausteinen für die ersten 100 Tage Regierungszeit wollen wir zeigen, welche Schwerpunkte wir zuerst setzen.

Unsere Bausteine für die ersten 100 Tage Regierungszeit.

Das setzen wir sofort um.

Wir wollen bezahlbare Wohnungen für alle schaffen. Wir wollen Bildungschancen verbessern und Lehrkräften mehr Wertschätzung entgegenbringen. Wir wollen unsere Infrastruktur modernisieren und Menschen bewegen. Wir wollen mehr Wertschätzung für alle, die täglich für unsere Sicherheit arbeiten. Und wir wollen den Zusammenhalt in Stadt und Land stärken.

Im Zentrum steht für uns der Anspruch, allen Menschen in Hessen die gleichen Lebenschancen zu bieten. Denn Teilhabe darf weder vom Geldbeutel abhängen noch vom Wohnort. Dafür stehen wir. Das treibt uns an.

 

Für Leute, die hart arbeiten, aber keine Reichtümer mit nach Hause bringen. Für die, die dort leben wollen, wo sie arbeiten. Für Familien. Für Menschen, die im Erwerbsleben noch in der Stadt wohnten und am Lebensabend wegen gestiegener Mieten verdrängt werden.

1. Wir starten innerhalb von 100 Tagen Regierungszeit ein Aktionsprogramm für bezahlbare Wohnungen.

Jedes Jahr fließen zusätzlich 100 Mio. EUR in den geförderten Wohnungsbau. Statt unattraktiver Darlehen setzen wir dabei auf echte Zuschüsse. So entstehen bis Ende der Wahlperiode 30.000 preisgebundene Wohnungen. In allen Wohnbauunternehmen mit Landesbeteiligung werden die Mietsteigerungen für alle Mieterinnen und Mieter auf 1 % pro Jahr gedeckelt. Mit einem Stufenmodell zur Senkung der Grunderwerbssteuer machen wir das Bauen, Kaufen und Mieten wieder günstiger. Profitieren sollen zuerst besonders förderungswürdige Gruppen wie Familien und öffentliche Wohnbauunternehmen oder auch Vorhaben zur Innenentwicklung im ländlichen Raum. Wir werden Erbbaurechte für 100.000 Quadratmeter Landesflächen anbieten. Allein darauf werden 3.000 Wohnungen entstehen. Beim Angebot von öffentlichen Flächen soll das Land sich nicht die Taschen voll machen, sondern den Bau bezahlbarer Wohnungen fördern. Deswegen stoppen wir den Ausverkauf öffentlicher Grundstücke nach dem höchsten Verkaufspreis sofort. Außerdem werden wir die Erbbauzinsen günstig gestalten. Wir beenden die Spekulation des Landes im Wohnungsbau. Damit leisten wir einen Beitrag gegen steigende Eigentums- und Mietpreise.

2. Wir schaffen die Grundlage für eine Bau-Offensive im geförderten und freifinanzierten Wohnungsbau in Hessen.

Deswegen bündeln wir alle erforderlichen Kompetenzen für den Wohnungsbau und die Landesentwicklung in einem einzigen Ministerium. Dem Minister für Wohnungsbau und Landesentwicklung wird innerhalb der ersten 100 Tage Regierungsarbeit ein Bau-Senat mit Vertretern aus der Bauwirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Stadtplanung und Zivilgesellschaft aus Stadt und Land beratend beigeordnet. So können Beteiligte und Betroffene rechtzeitig auf notwendige Entscheidungen Einfluss nehmen. Die Herausforderungen für den Wohnungsbau bewältigen wir nur gemeinsam.

 

Für Eltern, die ab August mehr für ihre Krippen- und Ganztagskitaplätze zahlen müssen. Für Schülerinnen und Schüler, deren Unterricht ausfällt. Für Lehrkräfte, die in andere Bundesländer gehen, weil ihre Arbeit in Hessen nicht wertgeschätzt wird.

3. Wir machen Krippen, Kindertagesstätten und Tagespflege kostenfrei.

Ohne Wenn und Aber. Schwarz-Grün hat unser Gesetz zur vollständigen Gebührenfreiheit und Qualitätsverbesserung abgelehnt – innerhalb der ersten 100 Tage Regierungszeit bringen wir es erneut in den Landtag ein.

4. Wir legen ein Sofortprogramm gegen den Lehrkräftemangel auf.

Alle ohne Grund befristet eingestellten Lehrerinnen und Lehrer kommen noch in den ersten 100 Tagen Regierungszeit in unbefristete Arbeitsverhältnisse. Wir machen ein Qualifizierungsangebot für Quereinsteiger, um unbesetzte Stellen adäquat zu besetzen. Für Mangelfächer bringen wir ein Hessen-Stipendium auf den Weg. Lehrkräfte werden von Verwaltungsaufgaben entlastet.

 

Für die Pendlerinnen und Pendler, die täglich im Stau stehen, oder in überfüllten Bussen und Bahnen. Für die Rentnerin auf dem Dorf, die ohne Auto nicht zum Arzt kommt. Für die jungen Leute, die am Abend und am Wochenende nicht mehr ins Kino können, weil kein Bus mehr fährt. Für die Dieselbesitzerinnen und -besitzer, die sich betrogen fühlen. Für die Anwohner, die fünfstellige Beitragsbescheide bekommen.

5. Wir gehen den Stau an und leiten den Wandel in ein Zeitalter sauberer und erschwinglicher Mobilität ein.

Um das Zentrum zu entlasten, Lärm und Abgase zu reduzieren und die dort lebenden Menschen zu schonen, braucht das Rhein-Main-Gebiet einen schienengebundenen Ringverkehr und eine bessere Anbindung der ländlichen Regionen. Innerhalb der ersten 100 Tage Regierungszeit beginnen die Planungen für dieses Projekt. Wir werden dazu im ersten Schritt Expertinnen und Experten aus Behörden, dem Verkehrssektor und der Wirtschaft und Wissenschaft anhören. Für die großen Herausforderungen brauchen wir große Lösungen.

6. Wir wollen einen günstigen öffentlichen Personenverkehr für alle.

Viele Pendlerinnen und Pendler stehen auch deswegen täglich im Stau, weil der öffentliche Personenverkehr zu teuer ist. Das muss sich ändern. Innerhalb der ersten 100 Tage Regierungszeit präsentieren wir zusammen mit den Verkehrsverbünden ein einfaches, transparentes und bezahlbares Ticket für alle – für das ganze Land und für das ganze Jahr. Das Ziel ist es, den gesamten öffentlichen Personenverkehr in Hessen in einer erschwinglichen Hessen-Flat zu bündeln.

7. Hunderttausende Dieselfahrerinnen und -fahrer fühlen sich zu Recht betrogen und machen sich Sorgen um ihre Autos.

Die Tatenlosigkeit der Landesregierung und der Automobilindustrie darf nicht auf Handwerkerinnen und Handwerker, auf Pendlerinnen und Pendler und auf Menschen, die sich nicht ohne weiteres ein neues Auto kaufen können, abgewälzt werden. Innerhalb der ersten 100 Tage Regierungszeit stoppen wir die drohenden Fahrverbote mit einem Bündel von Maßnahmen. Das beginnt bei allen rechtlichen Möglichkeiten gegen den Vollzug des Urteils aus Wiesbaden. Das beinhaltet Umrüstungen für den Busverkehr. Und das schließt einen neuen Luftreinhalteplan einer SPD-geführten Landesregierung ein.

8. Wir entlasten die Anwohner. Ohne Hintertür.

Schwarz-Grün hat unser Gesetz zur vollständigen Abschaffung der Straßenausbaubeiträge abgelehnt. Innerhalb der ersten 100 Tage Regierungszeit bringen wir es erneut in den Landtag ein. Straßenausbaubeiträge werden abgeschafft – vollständig. Die Kosten trägt das Land.

 

Für die Menschen, die in den Ämtern und Behörden dafür sorgen, dass Hessen reibungslos funktioniert. Für die Beamtinnen und Beamten, die auf Streife fahren und unsere Sicherheit garantieren.

9. Wir beenden die Benachteiligung der Landesbeschäftigten und behandeln die Menschen im öffentlichen Dienst wieder mit Wertschätzung und Respekt.

Deswegen bringen wir einen Pakt für Beschäftigung auf den Weg. Als ersten Baustein beschließt das Kabinett innerhalb der ersten 100 Tage Regierungszeit die Rückkehr in die Arbeitgebervereinigung Tarifgemeinschaft der Länder und führt die Ruhegehaltsfähigkeit der Zulage für Polizei, Feuerwehr und Justizvollzug ein. Tausende von Beamtinnen und Beamten, die tagtäglich für unsere Sicherheit sorgen, ohne Reichtümer zu verdienen, werden dadurch besser gestellt.

 

Für eine wohnortnahe gesundheitliche Versorgung. Für die Vielen, die gern auf dem Land leben und länger zu Hause leben wollen. Für die Beschäftigten, die weder im Stau stehen noch aus den Dörfern wegziehen wollen.

10. Wir setzen der Vereinsamung und der schlechten gesundheitlichen Versorgung auf dem Land etwas entgegen.

Dafür schaffen wir 100 Gemeindeschwester-Plus-Stellen in Hessen. Die Fachkraft ergänzt dabei die ärztliche Versorgung, ersetzt sie aber nicht. Gerade in Gegenden mit wenigen Ärzten haben wir die gesundheitliche Entwicklung von Menschen so besser im Blick. Die Gemeindeschwester-Plus hilft aber auch bei der Organisation des Lebens – vom Mittagstisch über Fahrgelegenheiten zum Chor bis zu den ersten Schritten in die Pflege.

11. Wir fördern moderne Arbeit und gehen mit dem Landesdienst voran.

Innerhalb der ersten 100 Tage Regierungszeit machen wir den Landesbeschäftigten in Verabredung mit den Personalräten ein Angebot für mobiles Arbeiten und kehren zurück zu Behördenstandorten im ländlichen Raum. Die Möglichkeit, von zu Hause aus oder an dezentralen Behördenstandorten zu arbeiten, ist ein Beitrag gegen den Dauerstau und stärkt die Wirtschaftskraft in der Fläche.

 

Hessen braucht wieder eine Regierung, die anpackt – und zwar vom ersten Tag an. Mit dem neuen Ministerpräsidenten Thorsten Schäfer-Gümbel.

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100 Tage-Programm

 
 

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